Skip to content
« zurück zum Glossar Baubiologie

PCB

Polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden seit 1929 bis in Anfang der 1980er-Jahre industriell hergestellt. Sie sind ein Gemisch unterschiedlich chlorierter Einzelverbindungen (maximal 209 verschiedene Verbindungstypen [Kongenere]). Als Dielektrikum, Flammschutzmittel und als Weichmacher haben sie in der Vergangenheit breite Verwendung gefunden. Aufgrund ihrer Langlebigkeit, der Akkumulation in der Umwelt und vor allem in der Nahrungskette und ihrer Toxizität sind die Verwendung und das Inverkehrbringen in Deutschland seit 1989 verboten. Seitdem gehen die Konzentrationen in der Umwelt wie auch im Fettgewebe des menschlichen Körpers langsam zurück.
Auf das Vorkommen von PCB in Innenräumen wurde man erstmals Mitte der 1980er-Jahre über undicht gewordene PCB-haltige Kleinkondensatoren für Leuchtstoffröhren aufmerksam. Sie wurden inzwischen ausgetauscht und entsorgt, da seit dem 1.1.2000 Kondensatoren mit einem PCB-Gehalt von über 50 mg/kg nicht mehr verwendet werden dürfen. In großem Umfang wurden PCB auch als Weichmacher in Fugendichtungsmassen (auf Polysulfidkautschukbasis) sowie in flammhemmenden oder schallschluckenden Anstrichen für Akustikdecken eingesetzt (siehe Abschnitt Flammschutzmittel). Bei diesen „offenen“ Anwendungen konnte PCB direkt in die umgebende Luft gelangen. Im Laufe der Zeit konnten in den entsprechenden Räumen auch PCB-freie Bauteile oder Einrichtungsgegenstände durch PCB kontami¬niert werden und dann ihrerseits zur Raumluftverunreinigung beitragen (sog. Sekundärquellen, z. B. Fußbodenbeläge, Wandverkleidungen). Betroffen waren vor allem Schulgebäude, die in den 1960er- und 1970er-Jahren errichtet wurden.
Quelle: UBA

« zurück zum Glossar Baubiologie
An den Anfang scrollen