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Fallbeispiel aus unserer Praxis

Ein älteres Haus sollte umgebaut werden. Zur vorausschauenden Sanierungsplanung wurden Schadstoff- und Strahlungsmessungen durchgeführt. Diese Herangehensweise, die wir allen Bauherren ans Herz legen, hat sich auch in diesem Fall bewährt. Bei der Gebäudeanalyse wurden radioaktiv auffällige Baustoffe entdeckt. Wie sich herausstellte, bestanden die Außenwände aus Bimsstein.

Erhöhte Radioaktivität im Haus - Bimsstein!

Welche Baustoffe sind radioaktiv auffällig?

In vielen Gebäuden ist Material mit erhöhtem Nuklidgehalt verbaut. Auffällige Wandbaustoffe sind neben Bimssteinen auch Schlackesteine und Chemiegips. Holzbalkendecken wurden früher häufig mit Schlackeschüttungen gefüllt. Gelegentlich gibt es auch Auffälligkeiten durch Natursteine, Fliesen, Lehm, Ziegel und Keramik.

Optimale Sanierung erfordert ein klares Konzept. Dazu muss geklärt werden, ob die Baustoffe neben der direkten Strahlung auch Radon ausgasen, denn Radioaktivität kann man eben nicht sehen, hören, riechen oder schmecken.

Radioaktivität ist überall …

Ja klar, aber die Menge macht’s! Durch die lange Aufenthaltsdauer im Wohn- und besonders im Schlafbereich kann auch eine nur mäßig erhöhte Strahlung über die Zeit zu einer deutlichen Dosis führen.

  • Würden Sie Ihr Kind beruhigt am Boden spielen lassen, wenn das einer allmonatlichen Röntgenuntersuchung gleichkäme?
  • Möchten Sie Ihre persönliche Strahlenbelastung unbedacht um -zig Transatlantikflüge pro Jahr erhöhen?

Solche Werte kommen leider gar nicht so selten vor! Diese unnötigen Belastungen möchten wir unseren Kunden und besonders den Kindern ersparen, zumal erkannte Probleme immer auch lösbar sind.

Interessant zu wissen: Alle Ärzte, bei denen wir bislang solche Baustoffe fanden, haben konsequent gehandelt. Diese Berufsgruppe scheint im Wohnbereich vorsichtig zu sein, auch wenn – oder vielleicht gerade weil? – Röntgenstrahlung ihr tägliches Handwerkszeug ist.

Erst messen, dann lösen!

Beim Ortstermin zur Bestandsaufnahme haben wir verschiedene Messungen durchgeführt. Die Ortsdosisleistung wurde ermittelt und eine Nuklidanalyse mittels Gammaspektroskopie durchgeführt. Im Büro haben wir die Messdaten ausgewertet und ein Sanierungskonzept erstellt. So hatte der Architekt klare Fakten, um zielgerichtet den Umbau zu planen. Die Lösung bestand in diesem Fall aus dem gezielten Einsatz von abschirmenden Baustoffen in Ruhezonen und Lüftungsanlagen. Die frühzeitige Einbeziehung des Sanierungskonzeptes erforderte nur einen geringen Mehraufwand.

Kontrollmessungen bestätigen: Der Sanierungserfolg kann sich sehen lassen – die Strahlung ist nun sogar geringer als beim Durchschnitt deutscher Eigenheime! Wer weiß, für welche nützliche Untersuchung oder welche ersehnte Flugreise man die eingesparte Dosis noch gut brauchen kann …

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