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Die „intelligenten Stromzähler“ sollen dazu beitragen, dass Stromerzeugung und Stromnachfrage besser koordiniert werden. Die Datenübertragung vom Zähler erfolgt dabei normalerweise über Mobilfunk (LTE / GSM) oder Powerline – in Sinne der Vermeidung unnötiger Strahlungsbelastung ein No-Go.

Um einen Keller mit Mobilfunkwellen zu durchstrahlen, sind sehr deutliche Funkleistungen nötig.

Einbaupflicht

Ab 2020 ist der Einbau von Smart Metern nicht nur für Großverbraucher sondern auch für Haushalte mit einem Stromverbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden im Jahr verpflichtend. Aber auch bei geringerem Verbrauch kann der Messstellenbetreiber zwar ein Smart Meter einbauen – aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird er aber tunlichst vermeiden, eine Funkverbindung einzurichten und zu verwalten, die er ja erst bei höheren Verbräuchen auch in Rechnung stellen kann. Auf der Rechnung erscheint dann der Posten „SIM-Karte„.

Bei Neubauten muss ein elektronischer Zähler eingebaut werden, der mit einem Gateway (SMGW) dann zum Smart Meter aufgerüstet werden kann.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den Zwangseinbau ohne zusätzliche Funkbelastung gestalten können. Bitte berücksichtigen Sie, dass die Technik stetig fortschreitet – Informationen also auch schnell veralten. Aktuelle Informationen finden Sie kostenlos bei Diagnose-Funk

Messstellenbetreiber selbst wählen

Seit Ende 2008 können Sie Ihren Messstellenbetreiber selbst wählen. Nur wenn Sie kein anderes Unternehmen damit beauftragt haben, kümmert sich weiterhin Ihr Netzbetreiber um den Stromzähler.

Falls Ihr Stromversorger keine kabelgebundene Lösung anbietet: Wählen Sie einen alternativen Messstellenbetreiber – dann sind Sie selbst Auftraggeber und vereinbaren Sie schriftlich, dass funkfreie Datenübertragung über LAN-Kabel gewünscht ist und dass die standardmäßig integrierten Funk- oder PLC Module im Regelbetrieb nicht aktiv sind. Vollständig deaktiviert können die Funkmodule leider nicht, da bei Ausfall der Kabelverbingung eine Mobilfunkverbindung erforderlich ist. Anbieter ist z.B. DISCOVERGY

Auf der Website ist (Stand 22.04.23) zu lesen: „Liegt ein Internetanschluss in der Nähe des Zählers, lässt sich eine direkte Verbindung per LAN-Kabel herstellen“ – dann wäre eine Abschirmung des Zählers, bzw. des Funkmoduls denkbar, solange die LAN-Verbindung stabil ist. Dafür ist der Kunde dann selbst verantwortlich und wird zum technischen Administrator.

Die Rückmeldungen, die wir dazu bekommen, sind allerdings nicht sehr ermutigend. Kunden berichten von Telefonmarathon und unbefriedigenden Aussagen. Hier scheint eine Marktlücke zu klaffen. Geduld ist gefragt. Wir kennen keine Abkürzung.

Übrigens ist in Österreich Powerline Standard – in Deutschland Mobilfunk.

Tipps

  • Schirmen Sie nicht den Zähler auf Verdacht ab – das führt zur Erhöhung der Sendeleistung, oder zu Konflikten mit dem Messstellenbetreiber
  • Sorgen Sie für Ethernet / LAN Anschlüsse in der Nähe des Zählerschranks
  • Vorsorglich auch an der Gas- und Wasseruhr bzw. dem Wärmemengenzähler, denn auch die werden über kurz oder lang „smart“
  • Versuchen Sie, ggf. unter Beauftragung eines Messstellenbetreibers, die Zähler kabelgebunden auslesen zu lassen
  • Falls Funkmodul unabdingbar sein sollte, wäre der Anschluss einer Außenantenne zu erwägen. Für ca. 20 € war zum Zeitpunkt der Recherche eine Außenatenne mit Kabel erhältlich. (www.ime.de) Diese kann individuell platziert und in Richtung Haus abgeschirmt werden.
    Eine Funkübertragung ist eigentlich nur einmal täglich (nächtliche SMS) erforderlich – was das Funkmodul aber dazwischen macht?

Datensicherheit – Fehlanzeige!

Smart Meter sind potentielle Überwachungsgeräte. Sekundengenau speichert der Zähler die Leistung, und das je Phase. Dass man durch Auswertung der Lastkurven sogar das jeweils angezeigte Fernsehprogramm identifizieren kann, wurde schon vor Jahren demonstriert. Bei feiner Auflösung bekommt Big Brother fast alles mit.

Ob jemand zuhause ist, sowieso – nicht nur Einbrecher werden die Server sicherlich ins Visier nehmen. Andere werden sich Ihre Daten einfach kaufen, denn es gibt keine Zweckbindung.

Derzeit sind 15-minütige Abtastraten verpflichtend, feinerer Auflösung sollten Sie tunlichst widersprechen. Nebenstehende Grafik spricht Bände.

Verbrauchsdaten aus dem Smart Meter, Quelle: Mathias Dahlheimer, gonium.net

Noch Fragen?

Hier geht es um Gerätetechnik – diese ist im steten Fluss, den wir nicht überwachen und zu dem wir leider nicht im Detail beraten können. Telefonische Anfragen können wir wegen der Vielzahl leider nicht annehmen. Wenn Sie Ihre individuelle Situation besprechen möchten, buchen Sie bitte per Email als erstes eine Telefonberatung.

Aktuelle Informationen finden Sie kostenlos bei Diagnose-Funk

 

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